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15 Uhr: bermuda.music
Die Musikredaktion des bermuda.funk stellt neue Releases aus Rock, Pop, Metal, Soul, Hip Hop, Electro, World Music, Jazz & more vor. Dazu gibt's Festival-Pre- und Reviews sowie Tourdaten.

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16 Uhr: Sonar Di-16
Das regionale Infomagazin peilt die neuesten Entwicklungen und skurrile Nebensächlichkeiten im bermuda.dreieck an und ortet Highlights.

17 Uhr: Sonar Di-17
Das regionale Infomagazin peilt die neuesten Entwicklungen und skurrile Nebensächlichkeiten im bermuda.dreieck an und ortet Highlights.

18 Uhr: Rund um die Beatles
Ausgefallene Coverversionen - Kurioses rund um die Beatles - Hintergründe zu einzelnen Songs und natürlich auch Beatleslieder. Was war die Motivation von Paul, den Song "Why don't we do it in the road" nur mit Ringo aufzunehmen? Wer waren die Rutles? Wie könnten die Beatles heute klingen, wenn sie noch auf Tour wären? Wie waren die Beziehungen zwischen den Beatles und den anderen großen Musikern der 60-ger? ....

Monatsübersicht über alle Sendungen


Bizarre

26.03.2024 - 9 Uhr: Bizarre



26.03.2024 - 10 Uhr: Bizarre



Analysen des GEGENSTANDPUNKTs zu politischen und gesellschaftlichen Themen

Sendende(r): Louise Salome

Sendezeiten

Live:
3. Sonntag 18 Uhr

Wiederholungen:
4. Dienstag 9 Uhr (nur im Internet)
4. Donnerstag 12 Uhr

Sendungen

Sonntag, 19.11.2017


„100 Jahre Russische Revolution – Rückblick auf einen unverzeihlichen Fehler“ (GS 2-17)
 
Wie die Welt ohne sozialistische Systemalternative ans Werk geht, ist seit dem Ende dieser Alternative Thema unserer Zeitschrift. Dass die Befunde unschön sind, ist kein Grund, dem real gewesenen Sozialismus nachzutrauern. Dessen Verschwinden ist aber auch kein Grund, den Systemfehler auf sich beruhen zu lassen, den die kommunistischen Parteien des 20. Jahrhunderts, die im Sowjetreich regierenden wie die oppositionellen im Westen, ihrer Politik zugrunde gelegt und bis zur Selbstauflösung zäh praktiziert haben.
 
150 Jahre 'Das Kapital'
 
Linke Parteien zählen den Theoretiker des 19. Jahrhunderts, dessen Gedanken einmal die Welt bewegt haben, zu ihrem Traditionsbestand, seine Schriften aber kennen sie nicht mehr. Marx ist heute ein toter Hund. Umso mehr als man ihn an Universitäten, sofern man sich seiner erinnert, höflich ins geistesgeschichtliche deutsche Erbe eingemeindet – und zwar als einen Großen:
 
Ein großer Philosoph soll er gewesen sein, dem es nach Hegel noch einmal gelungen sei, dialektisch zu denken;
ein großer Soziologe, der ein System gebastelt habe, in dem die Gesellschaft von der materiellen Basis bis zum Überbau der Ideen auf ein einziges Prinzip gebracht ist;
ein großer Prophet, der die Globalisierung, aber auch die fatalen Krisen unserer Wirtschaftsordnung schon früh vorhergesehen habe;
ein großer Utopist, der sich eine schöne gerechtere Welt ausgedacht haben soll.
 
Dass der Alte selbst, wenn er gefragt würde, nichts von dem genannten Großen vollbracht haben wollte, ja sich dieses Lob verbitten würde, kann seine geistesgeschichtlichen Freunde nicht bremsen. Sie verzeihen ihm ja sogar, dass er Kommunist gewesen ist. Er selbst sah seine Leistung einzig und allein in dem, was der Untertitel seines theoretischen Hauptwerkes ankündigt: in der „Kritik der politischen Ökonomie“ des Kapitalismus. Marx war, wenn irgendetwas, Ökonom. Die Wirtschaftswissenschaften allerdings haben keine gute Erinnerung an diesen Klassiker, ja eigentlich überhaupt keine. Kein Wunder. Schließlich hat er nicht nur die menschenfeindliche und absurde Rationalität des Wirtschaftssystems aufs Korn genommen, das sie so vernünftig finden; er hat auch ihre verständnisvollen Theorien darüber zerlegt.
 
An dem Kapitalismus, den Marx in der Phase seines Entstehens analysierte und kritisierte, hat sich seit seinen Tagen dies und das, aber nichts Wesentliches geändert: Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherrschende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist keineswegs ein geschickter Umweg zur besseren Befriedigung der Bedürfnisse; noch immer sind die arbeitenden Menschen Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebszwecks; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der größten Quelle des materiellen Reichtums, ausschließlich statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – also um den Arbeiter ärmer zu machen.
 
Wegen dieser Aktualität, und nur wegen ihr, verdient es der längst verblichene Denker, dass man sich seiner erinnert. Seine Bücher helfen, die ökonomische Wirklichkeit heute zu erklären.
 




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