Bizarre
16.03.2025 - 18 Uhr: Bizarre
16.03.2025 - 19 Uhr: Bizarre
Analysen des GEGENSTANDPUNKTs und anderer gesellschaftskritischer Akteure zu politischen und gesellschaftlichen Themen
Sendende(r): Louise Salome
Mailkontakt: sie1871 [at] yahoo.de

Sendezeiten
Live:
3. Sonntag 18 Uhr
Wiederholungen:
4. Dienstag 9 Uhr (nur im Internet)
4. Donnerstag 12 Uhr
Sendungen
Sonntag, 20.09.2020

USA vs. Venezuela
ImpeÂriaÂlisÂtiÂsche LekÂtioÂnen in Sachen Öl, SouÂveÂräÂniÂtät und Geld
In Sachen Öl:
Die hieÂsige ÖffentÂlichÂkeit ist sich einig: In VeneÂzuela hat eine grundÂfalÂsche PoliÂtik ein „eigentÂlich reiÂches Land“ in den Ruin getrieÂben. AusÂgeÂrechÂnet der chaÂvisÂtiÂsche VerÂsuch, das Land aus der Rolle des ÖllieÂfeÂranÂten für den ameÂriÂkaÂnisch domiÂnierÂten WeltÂmarkt zu be– freien, soll also das Volk verÂarmt und dem Land die „Zukunft“ geraubt haben.
DageÂgen beweist das ScheiÂtern dieÂses VerÂsuchs, mit den ÖleinÂnahÂmen Land und Volk aufÂzuÂhelÂfen, wie wenig „reich“ das Land in WahrÂheit ist: „Öl“ ist kein ReichÂtum in seiÂner Hand, sonÂdern wird allenÂfalls in den ka– pitaÂlisÂtiÂschen MetroÂpoÂlen zu einem solÂchen.Darum ist nicht nur jeder VerÂsuch einer UmwidÂmung in sich widerÂsprüchÂlich, sonÂdern wird von der VorÂmacht des WeltÂkaÂpiÂtaÂlisÂmus als VerÂbreÂchen defiÂniert, das sie zum ScheiÂtern verurteilt.
In Sachen Souveränität:
Die hieÂsige ÖffentÂlichÂkeit ist sich einig: In VeneÂzuela herrscht eine korÂrupte MannÂschaft, die nicht von der Macht lasÂsen will. Deren Inhalt und Zweck soll desÂweÂgen gleich in gar nichts andeÂrem als UnterÂdrüÂckung besteÂhen. WesÂweÂgen auch die AnstrenÂgunÂgen, ihr diese Macht zu nehÂmen, im PrinÂzip in OrdÂnung gehen.
In WahrÂheit ist es umgeÂkehrt: Die USA spreÂchen der chaÂvisÂtiÂschen RegieÂrung die LegiÂtiÂmiÂtät ab. Das könÂnen sie, weil ihnen ihre Macht das Recht dazu gibt: Als VorÂmacht, die über den andeÂren Herr– schafÂten steht, entÂscheiÂdet sie darum auch über deren Recht und Unrecht. Die absoÂlut und allÂgeÂmein gülÂtige MessÂlatte dafür ist ihr unbeÂdingÂter Wille, eine eigenÂmächÂtige ZweckÂentÂfremÂdung ihres DolÂlars und WeltÂmarkts und den Kampf um natioÂnale EigenÂstänÂdigÂkeit gegen ihre VorÂmachtÂrol– le nicht zu dulÂden. Was für LateinÂameÂrikaheißt: NatioÂnale SouÂveÂräÂniÂtät hat zusam– menÂzuÂfalÂlen mit deren DiensÂten an den USA. Ein WiderÂspruch, eine ZumuÂtung für solÂche LänÂder? Sicher! Eine „unzuÂläsÂsige EinÂmiÂschung“ der WeltÂmacht? Eher nicht, sonÂdern eine LekÂtion darÂüber, wesÂsen MitÂtel DolÂlar und kapiÂtaÂlisÂtiÂscher WeltÂmarkt sind, wesÂweÂgen sie auch als Waffe der USA dafür tauÂgen, auf „regime change“ zu bestehen.
Damit erleÂdigt sich aber auch die geschmäckÂleÂriÂsche Frage, ob und wie ernst es Trump meint mit der WieÂderÂherÂstelÂlung von DemoÂkraÂtie und LegiÂtiÂmiÂtät. Die wirkÂliÂche SubÂstanz der hierÂzuÂlande ausÂgieÂbig gepflegÂten ZweiÂfel in dieÂser Sache kommt ja auch gar nicht aus den AnsichÂten über die veneÂzoÂlaÂniÂschen (Un-)Rechtsverhältnisse, sonÂdern aus der ZumuÂtung, die Trumps Venezuela-​Politik für den impeÂriaÂlisÂtiÂschen Anspruch der euroÂpäiÂschen Mächte darstellt.
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