Bizarre
Analysen des GEGENSTANDPUNKTs und anderer gesellschaftskritischer Akteure zu politischen und gesellschaftlichen Themen
Sendende(r): Louise Salome
Mailkontakt: sie1871 [at] yahoo.de
Sendezeiten
Live:
3. Sonntag 18 Uhr
Wiederholungen:
4. Dienstag 9 Uhr (nur im Internet)
4. Donnerstag 12 Uhr
Sendungen
Sonntag, 18.06.2023
1. Teil Herbert Auinger: FundstĂŒcke zur Kriegsmeinungsbildung: Kein einheitliches Thema, sondern eine Zusammenstellung verschiedener Meldungen, das einigende Band ist mehr ein negatives: Als Konsument der staatstragenden Medien bleibt man von den folgenden Informationen zum GroĂteil verschont. cba.fro.at/616944
2. Teil Herbert Auinger: Most wanted wg. Kidnapping: Wladimir Wladimirowitsch Putin. Jetzt haben sie ihn! Also fast ... Schon lange sind sie hinter ihm her, aber jetzt geht etwas weiter. Es existiert ein internationaler Haftbefehl! Wladimir Wladimirowitsch Putin steht auf der Fahndungsliste. Ebenso Maria Lwowa-Belowa, Russlands Kinderschutzbeauftragte. Der Vorwurf an den aktuellen Hitler in Moskau lautet: Kidnapping! Das ist kein Witz! Frau Lwowa-Belowa fungiert hier offenbar wesentlich als winkeladvokatisches Vehikel, um darĂŒber an Putin ranzukommen. Ausgestellt hat den Haftbefehl am 17. MĂ€rz 2023 der âInternationale Strafgerichtshofâ (IstGH) mit Sitz in Den Haag. Der beruht auf einem âRömischen Statutâ aus dem Jahr 1998, das derzeit 123 Staaten unterzeichnet haben. Die ZustĂ€ndigkeit: âVölkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen der Aggression und Kriegsverbrechen. ⊠LĂ€nder wie China, Indien, die Vereinigten Staaten, Russland, die TĂŒrkei und Israel haben das Römische Statut entweder gar nicht unterzeichnet, das Abkommen nach der Unterzeichnung nicht ratifiziert oder ihre Unterschrift zurĂŒckgezogen.â Weitere Staaten, die das Statut nicht ratifiziert haben: Irak, Iran, Kuba, Nordkorea, Pakistan, Syrien, Saudi-Arabien, Sudan. cba.fro.at/620315
3. Teil Herbert Auinger: Eine kleine deutsch-ukrainische Kontroverse âŠ
Die âLehre aus der Geschichteâ: âWirâ kommandieren die Werte!
âIn der letzten Woche veröffentlichten die NachDenkSeiten einen Gastartikel von Oskar Lafontaine, in dem er unter anderem an die Opfer des seit 2014 gefĂŒhrten Krieges in der Ostukraine erinnert. Die ErwĂ€hnung, dass die Ukraine dort einen Krieg gegen die russisch-sprachige Bevölkerung fĂŒhrt, reichte einigen Prominenten aus dem transatlantischen Umfeld, um auf Twitter jegliche Contenance zu verlieren. Den Tiefpunkt setzte dabei einmal mehr der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk, der Oskar Lafontaine und seiner Frau Sahra Wagenknecht androhte, man werde sie schon âsehr bald zur Rechenschaft ziehenâ. Derlei offene Androhungen von Gewalt gehören offenbar mittlerweile zu den guten westlichen Werten, die âwirâ in der Ukraine verteidigen.â
Der link: www.nachdenkseiten.de
Eine kleine eingeschobene Bitte aus aktuellem Anlass: WĂ€re es nicht an der Zeit, diesen Werte-Quatsch einmal bleiben zu lassen? Oder wenigstens zurĂŒckzustellen? Und sei die Erinnerung an die âguten westlichen Werteâ auch noch so rhetorisch-ironisch gemeint! Zeitgenossen mit einem einigermaĂen durchschnittlichen GedĂ€chtnis und mit einem MindestmaĂ an â ja, ich spreche es hiermit aus! â, mit einem MindestmaĂ an intellektueller Redlichkeit, denen kann das Offensichtliche nicht verborgen bleiben: Die westlichen Werte sind nichts wert! Bzw. sind sie halt ganz anders gemeint und anders zu verstehen: Die Werte sind das moralische Handwerkszeug der Machthaber, die damit sich ins Recht setzen, in der Regel gegen ihresgleichen auĂerhalb â aber als moralische Handhabe gegen die Machthaber sind sie nichts wert. Die Berufung auf Werte selbst ist eine denkbar primitive Technik â der Werteanbeter dementiert seine politischen Interessen und Zwecke, indem er eine dienende Stellung zu einem höheren Zeug beansprucht, und dadurch verabsolutiert er seine AnsprĂŒche, im Fall des Falles! Das ist alles; und alle Menschen guten Willens mit einem durchschnittlichen GedĂ€chtnis wissen oder könnten wissen, wie frei und berechnend die westlichen Machthaber mit ihren Werten hausieren, und wie zweckmĂ€Ăig die sog. âRealpolitikâ ins Treffen gefĂŒhrt wird, wenn gute Beziehungen zu auswĂ€rtigen regierenden Folterknechten und Autokraten gebieten, den Werte-Ball öfter mal sehr flach zu halten. Die Behauptung, die HĂŒter der westlichen Werte wĂŒrden sich beim Globalisieren daran orientieren, wie gut oder schlecht auswĂ€rtige Machthaber ihre Untertanen behandeln, ist erst mal als zu kennzeichnen, was sie ist: Heuchelei â um es auch ein wenig wertebasiert auszudrĂŒcken. Insofern ist es eine Unart, sich auf Werte zu berufen, sie hochzuhalten, indem ein VerstoĂ moniert wird â wenn man gerade und ĂŒberdeutlich bemerkt, wie instrumentell und situationselastisch die Dinger benutzt werden. Der harte Werte-Kern, das ist die Position des Aufsehers und Richters ĂŒber den Rest der Welt, die da beansprucht wird, und in dem Sinn sind die Werte auch bitter ernst gemeint. cba.fro.at/618771
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