Schrägfunk
Von regionalen Newcomern wie Everything in Boxes und Die Stühle, aufstrebenden Bands wie Pabst und Sperling bis zu national bekannten Künstler:innen wie Adam Angst, Kettcar, Schrottgrenze und Neoangin aka Jim Avignon, treffen Tina und Micha Musiker:innen und verwickeln sie in bodenlose Gespräche über deren Musik und den Sinn und Unsinn von Erdnussbutter-Sandwiches.
Für Themensendungen wird auch mal im Waschsalon dreckige Wäsche gewaschen, nach Schneeliedern gestöbert oder am Abend gefrühstückt.
Bei der Auswahl der Gesprächspartner:innen und der Musik geben die beiden nicht einem bestimmten Musikstil den Vorrang, sondern es gilt: lieber schrammelig als perfekt, eher holperig als glatt, Emotion vor Logik.
Dazwischen geht es kreuz und quer und drumherum, denn irgendwas geht immer und wenn es schräg wird, umso besser.
--
Schrägfunk ist eine Austauschsendung von Querfunk, dem Freien Radio für Karlsruhe.
Sendende(r): Tina & Micha
Webseite: schraegfunk.de
Webseite 2: instagram.com/schraegfunk/
Social Media: facebook.com/schraegfunk
Twitter: twitter.com/schraegfunk
Mailkontakt: mail [at] schraegfunk.de

Sendezeiten
Live:
3. Samstag 20 Uhr
Wiederholungen:
1. Mittwoch 21 Uhr
3. Montag 0 Uhr
Sendungen
Samstag, 19.10.2024

„Fäden ziehen“
Musstet ihr euch schon mal Fäden ziehen lassen? Also ich meine aus einer Wunde, nach einem Unfall oder nach einer Operation. Soweit ich mich erinnern kann, war bei mir die Angst davor schlimmer als das Geschehen selbst. Es könnte ziepen, zupfen, rupfen, reißen oder sogar stechend schmerzen! Man selbst und andere reden zwar beruhigend auf einen ein „Tut nicht weh, ziept nur.“ oder so ähnlich. Das hilft aber eher nicht. Im Kopf ist ja trotzdem die Vorstellung, dass was in der Haut drin steckt, was da nicht hingehört und raus geholt werden muss. Weil’s nämlich nicht von alleine raus will. Also braucht es mehr oder weniger Gewalt, um es raus zu kriegen!
Jetzt ist das bei Schrägfunk-Sendungen so, dass es vorab nicht immer kalkulierbar ist, ob da was von alleine raus will oder ob es rausgezogen werden muss. Ein langer Faden kann es schon mal nicht sein, denn sehr selten gibt es einen schon vorher definierten roten Faden. Also zumindest keinen langen. Wenn überhaupt nur kleine Fadenstücke. So ein, zwei Millimeter lange Fädelchen vielleicht.
Jedenfalls haben wir manchmal vor und während dem Aufzeichnen einer Sendung Angst davor, dass es einfach keinen vernünftigen Zusammenhang geben wird zwischen den einzelnen Parts der Sendung. Zum Beispiel zwischen Lied und Interview oder zwischen Moderation und Lied oder zwischen Michas Moderation und meiner eigenen.
Dann sitzen wir so da und sind ganz verkrampft und reden mehr oder weniger zusammenhangsloses Zeug. Eine oder einer von uns freut sich nach der eigenen Moderation oder der des anderen, dass das doch ein schöner Bogen war, dass da also doch ein roter Faden aufscheint … während die oder der andere die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und alles für eine Katastrophe hält. Ein Impro-Drama mit der Betonung auf Drama.
Anders in Lars Jessens Film „Micha denkt groß“. Beim Dreh des Films wurde auch improvisiert, aber gekonnt! Im Gespräch mit dem Regisseur erfahren wir, wie das vonstattenging und sprechen unter anderem über das Scheitern und den möglichen Umgang damit.
Ob es zwischen den vielen Liedern dieser Sendung, unter anderem von Friedberg, Shitney Beers, Leoniden, Sperling und Orla Gartland, Zusammenhänge gibt und wie viel Gewalt vonnöten ist, um die Fäden zu ziehen … hört selbst – wenn ihr euch traut! Tut nicht weh, ziept nur ein bisschen. Versprochen!
Playlist öffnen
<< VORHERIGE ......... KOMMENDE >>