frei.raum
05.06.2023 - 10 Uhr: frei.raum
04.06.2023 - 16 Uhr: frei.raum
03.06.2023 - 19 Uhr: frei.raum
Der offene Sendeplatz frei.raum dient vor allem der Zugangsoffenheit beim bermuda.funk. Wir bieten eine Möglichkeit für Radiointeressierte eine einmalige Sendung oder ein Radioprojekt zu machen. Der frei.raum ist eine unkonventionelle Sendemöglichkeit (flexibel, einmalig,..) für Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen, Schulklassen, o.ä.
frei.raum könnt ihr jeden Samstag von 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr oder jeden Sonntag von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr (am dritten Sonntag im Monat von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr) hören. Meldet Euch, wenn Ihr eine Sendung machen wollt. Wir helfen Euch den frei.raum umzusetzen.
Sendende(r):
Mailkontakt: freiraum [at] bermudafunk.org
Sendezeiten
Live:
Jeden Samstag 19 Uhr
Wiederholungen:
1. Montag 10 Uhr (nur im Internet)
Sendungen
Sonntag, 20.11.2022

frei.raum - Schönau 1992
Auszüge aus dem Mitschnitt der Erinnerungsveranstaltung an die rassistischen Übergriffe im Jahre 1992. Am 11. Juni fand auf Initiative von bermuda.funk eine Talk- und Diskussionsveranstaltung im NaturFreunde Stadtheim Mannheim statt. Mit dieser Veranstaltung wurde an die rassistischen Angriffe auf Flüchtlinge in Mannheim-Schönau vor 30 Jahren erinnert.
Am Pfingstwochenende 1992 entlud sich im Mannheimer Norden aufgrund von Gerüchten nach einem „Vatertagsfest“ offen der Hass gegen die damals 200 in einer ehemaligen Kaserne untergebrachten Asylbewerber*innen. Die geflüchteten Menschen in der Landeserstaufnahmeeinrichtung wurden tagelang von hunderten Menschen rassistisch beleidigt, bedroht und mit Gegenständen attackiert.
Zu dieser Veranstaltung hatte der bermuda.funk Zeitzeug*innen eingeladen, um im Rahmen der Veranstaltung über die damaligen zivilgesellschaftlichen Proteste gegen die rassistischen Übergriffe im Mannheimer Norden zu sprechen. Als Diskussionsgäste waren Menschen eingeladen, die die Proteste gegen die rassistischen Vorfälle mitgetragen hatten, aus migrantischer Perspektive die Ereignisse bewerteten, in der kirchlichen Flüchtlingsarbeit aktiv waren, die Ereignisse journalistisch begleitet hatten. Oder auch als Anwalt die Anmelder der damals verbotenen Solidaritätsdemonstration berieten.
Circa 60 Menschen sind zu dieser Veranstaltung in das Stadtheim der NaturFreunde gekommen, die zeitgleich im Radio übertragen wurde. Der Auftakt begann musikalisch mit einem Gesangsbeitrag der Mannheimer Künstlerin Gizem. Mitdiskutiert hatten Günter Urbanzyk (Altgemeinderat & Rechtsanwalt), Thomas Reutter (Journalist und Grimme-Preisträger), Nuri Cihanbeyli (Künstler) , Yahya Durusoy (DIDF-Vorstand), Hermann Rütermann (Theologe) und André Neu (bermuda.funker und Zeitzeuge). Moderiert wurde die Veranstaltung von Nalan Erol (DIDF-Vorstand & Gemeinderätin) und Silvia Kurz (Zeitzeugin).
Mit einem gut besuchten Workshop-Angebot startete die Erinnerungsveranstaltung bereits um 14:00 Uhr. Hier wurden Themen wie „Struktureller Rassismus“ und „Wie kann dem Alltagsrassismus Paroli geboten werden?“ diskutiert. Ein dritter Workshop fand mit Ibrahim Arslan statt. Er überlebte die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992. Bei dem Anschlag verlor er seine Großmutter Bahide Arslan, seine Schwester Yeliz Arslan und seine Cousine Ayşe Yılmaz . Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Antirassismus-Arbeit, indem er als Politischer Bildungsreferent aus der Perspektive der Betroffenen berichtet. Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Essen und einem Informationsangebot mit verschiedenen Bücher- und Infotischen.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit DIDF-Mannheim, „Mannheim gegen Rechts“, dem Landesflüchtlingsrat Baden-Württemberg, dem OAT Mannheim, dem Infoladen im JUZ-Mannheim, und dem Stadtjugendring Mannheim statt.
Als ein Ergebnis präsentierten die Veranstalter*innen auch eine Website, auf der viele zeitgeschichtliche Informationen zum Thema gesammelt und veröffentlicht wurden.
Diese Informationen findet ihr unter: schoenau92-nichtvergessen.de
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