Schrägfunk
Von regionalen Newcomern wie Everything in Boxes und Die Stühle, aufstrebenden Bands wie Pabst und Sperling bis zu national bekannten Künstler:innen wie Adam Angst, Kettcar, Schrottgrenze und Neoangin aka Jim Avignon, treffen Tina und Micha Musiker:innen und verwickeln sie in bodenlose Gespräche über deren Musik und den Sinn und Unsinn von Erdnussbutter-Sandwiches.
Für Themensendungen wird auch mal im Waschsalon dreckige Wäsche gewaschen, nach Schneeliedern gestöbert oder am Abend gefrühstückt.
Bei der Auswahl der Gesprächspartner:innen und der Musik geben die beiden nicht einem bestimmten Musikstil den Vorrang, sondern es gilt: lieber schrammelig als perfekt, eher holperig als glatt, Emotion vor Logik.
Dazwischen geht es kreuz und quer und drumherum, denn irgendwas geht immer und wenn es schräg wird, umso besser.
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Schrägfunk ist eine Austauschsendung von Querfunk, dem Freien Radio für Karlsruhe.
Sendende(r): Tina & Micha
Webseite: schraegfunk.de
Webseite 2: instagram.com/schraegfunk/
Social Media: facebook.com/schraegfunk
Twitter: twitter.com/schraegfunk
Mailkontakt: mail [at] schraegfunk.de

Sendezeiten
Live:
3. Samstag 20 Uhr
Wiederholungen:
1. Mittwoch 21 Uhr
3. Montag 0 Uhr
Sendungen
Samstag, 20.05.2023

"Rund mit Ecken und Kante"
Was können wir uns als Schrägfunk noch wünschen, wenn wir innerhalb weniger Tage endlich Muff Potter, Drens und Liotta Seoul live erleben durften?! Mehr davon! Mehr solcher Platten, mehr Liveauftritte dieser Art!
Muff Potters „Bei aller Liebe“ und Liotta Seouls „Worse“ sind Alben, die wir uns immer wieder von vorne bis hinten durchhören können.
Runde Songs in einem runden Gefüge. Die perfekte Art, sich mit einer unperfekten Welt auseinanderzusetzen.
Tanzend und singend wider der Angst im Angesicht dessen, was passiert und wie wenig wir es scheinbar kontrollieren können. Scheinbar, denn „... was von Menschen gemacht wurde / Kann auch von Menschen wieder abgeschafft werden“ (Muff Potter - Nottbeck City Limits).
Hin- und hergerissen zwischen diesem „Wach auf und tu was!“ und der absoluten und hedonistischen Verweigerung in „Ein gestohlener Tag“. Schaffe ich die Gratwanderung, habe ich die Möglichkeiten und will ich sie ergreifen?! Wo ist das Zahnrad, an dem ich drehen kann und tue ich es, ohne damit nur mich selbst trösten zu wollen?
Eine Mischung aus verstandesmäßiger Analyse und trotzigem Rückzug aus Überforderung thematisieren auch Liotta Seoul in ihren Songs.
„Disgusting“ poppt in meinem Kopf immer wieder als Parallelsong zu „Ein gestohlener Tag“ auf. Er erzählt die Geschichte einer Person, die sich komplett gehen lässt und sich nach einer Welt sehnt, in der es möglich ist, sich wider aller gesellschaftlichen Normen im eigenen Dreck zu suhlen und keinerlei Verantwortung gerecht werden zu müssen, nicht einmal mehr sich selbst gegenüber. „But then I'd basically be dead, right?“, schimmert dazwischen die Einsicht durch.
Und dann sind da wieder Drens, mit ihrer puren Spielfreude auf der Bühne, die ansteckt und die teils gar nicht so leichten Inhalte leicht wirken lässt.
In diesem Sinne und in den Worten von Muff Potter: „Wir haben alles und woll'n mehr, mehr, mehr, mehr, mehr!“ (Wenn, dann das hier)
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